Kreatives
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Musik im Büro kann eine tragende Rolle bei der Förderung von Konzentration und Produktivität spielen. Hintergrundgeräusche wie Drucker oder telefonierende Kolleg:innen werden leicht ausgeblendet. Darüber hinaus wird mit der richtigen Musikauswahl die Stimmung aufgehellt und aktiv zur Entspannung beigetragen. Einige Mitarbeitende fühlen sich in absoluter Stille womöglich weniger wohl, hier kann Hintergrundmusik zur Atmosphäre beitragen.
Sofern das Hören von Musik bei der Arbeit die Arbeit selbst nicht beeinträchtigt, ist es erlaubt. Laut Bundesarbeitsgericht (BAG) obligt die Erlaubnis – wie auch das Verbot, von Musik hören am Arbeitsplatz dem Arbeitgeber. Der Betriebsrat hat ebenfalls ein Mitbestimmungsrecht. In kleineren Unternehmen können Arbeitgeber nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit das Musikhören während der Arbeitszeit erlauben oder verbieten.
Wird Musik im Büro über das Radio gehört, gilt es, den Rundfunkbeitrag zu entrichten. Die Kosten richten sich nach Anzahl der Beschäftigten, Anzahl der Betriebsstätten sowie Anzahl der Kraftfahrzeuge und werden dabei vom Unternehmen übernommen.
Zudem können Lizenzgebühren der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) hinzukommen. Diese ist dafür verantwortlich, die Urheberrechte von Musiker:innen und Beteiligten zu schützen. Das Büro an sich fällt nicht in den öffentlichen Raum, welcher Abgaben an die GEMA zu entrichten hat. Diese Regelung gilt auch, wenn Kund:innen und Partner:innen die abgespielte Musik wahrnehmen. Offizielle Anlässe wie unter anderem Weihnachtsfeiern erfordern dagegen eine Abgabe an die GEMA.
Aggressive Klänge und ein häufig wechselnder Stilmix, ebenso wie zu laute Musik, beeinflussen die Konzentrationsfähigkeit negativ. Leise Musik wirkt dagegen konzentrationsfördernd und ist im Vergleich zur Arbeit ohne Hintergrundmusik produktivitätssteigernd. Gleichmäßige Rhythmen von moderater Lautstärke sind besonders vorteilhaft im Hinblick auf das Leistungsvermögen von Mitarbeitenden. Unbewusst passen sich Hörer:innen der Musik an. Demnach sorgt eine gleichmäßige Rhythmik für eine gleichmäßige Arbeitsweise. Die Musik sollte im Büro niemals die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wir können unsere Konzentration nur dann steigern, wenn die Lieder passiv wahrgenommen werden. Konzentrieren wir uns auf den Text oder die Melodie und nehmen die Musik aktiv wahr, lässt die Konzentration für die eigentlichen Aufgaben nach.
Tipp: Gut eignet sich Musik mit möglichst wenig Text, welche nicht ablenkt. Musik in der im Büro gesprochenen Sprache sollte weiterhin vermieden werden, da diese oft zum Mitsingen einlädt. Auch sollte der Musikstil nicht zu häufig wechseln.
Dass Musik unsere Leistungsfähigkeit steigern kann, zeigt sich unter anderem im Sport. Der richtige Beat gibt beim Laufen nochmal extra Motivation. Das Durchhaltevermögen wird erhöht. Es werden zudem weniger Stresshormone ausgeschüttet. Doch Musik bei der Arbeit geht das? Die Effekte von Musik auf unseren Körper bleiben die gleichen. Der Körper entspannt sich und Mitarbeitende können sich auf das Wesentliche konzentrieren. An dieser Stelle hilft es auch, dass Musik dazu beiträgt, Lärm und störende Hintergrundgeräusche auszublenden. Ablenkungen werden weniger stark wahrgenommen. Die richtige Liedauswahl kann außerdem unterstützen, in eine Art Flow-Zustand zu gelangen. In diesem arbeiten Sie fokussiert und effizient an Ihren Aufgaben. Musik kann die Konzentrationsfähigkeit erhöhen. Gute Laune steigert weiterhin die Produktivität. Wichtig ist allerdings, dass es sich dabei um die richtige Musik handelt…
Nicht jede Art von Musik eignet sich für jede Art von Arbeit. Die falsche Musikrichtung kann durchaus zu Unruhe und fehlender Konzentration führen.
Monotone Aufgaben wie das Sortieren von Akten, Einpflegen von Daten oder auch das routinemäßige Bearbeiten von E-Mails können schnell ermüden. Als Folge lässt die Leistung nach. Je routinemäßiger die Arbeit, desto eher eignet sich dynamische, abwechslungsreiche und anregende Musik. Hierzu zählt Rock, ebenso wie Pop und Rap. Das Tempo der Musik steigert dabei das der eigenen Tätigkeiten.
Arbeiten Sie jedoch an komplexeren Projekten oder erfordert eine Aufgabe volle Konzentration, sind schnelle und dynamische Songs weniger produktiv. Insbesondere Lieder, welche zum Mitsingen verleiten und leicht ablenken, sollten hier vermieden werden. Stattdessen sind sanfte Töne im Hintergrund wie Naturgeräusche (Regen, Meeresrauschen, Vogelgezwitscher) zu empfehlen. Auch klassische Musik kann die Konzentration fördern und die Laune der Belegschaft heben.
Geht es um Brainstorming oder besonders kreative Aufgaben, empfiehlt es sich auch auf die Hintergrundmusik bei der Arbeit zu verzichten. Stille fördert kreatives Arbeiten und problemlösendes Denken. Wer gar nicht auf eine leichte Geräuschkulisse verzichten mag, kann sich auch hier an Naturgeräuschen orientieren. Diese entspannen und steigern gleichzeitig die kognitiven Fähigkeiten.
Wie so vieles ist auch Musik Geschmackssache. Einige finden Klassik öde, nicht jedem gefällt die Schlagerparade und andere macht Metal oder Rap aggressiv. Bevor Musik also überhaupt im Büro abgespielt wird, ist die Zustimmung aller Kolleg:innen und vor allem auch des Arbeitgebers einzuholen. Sind alle mit der Einführung von Hintergrundmusik einverstanden, ist weiter zu beachten, dass die Lieder niemandem negativ auffallen dürfen. Meist eignet sich auch die Erstellung einer gemeinsamen und von allen genehmigten Playlist. Alternativ greift man auf das klassische Radio zurück.
Vorsicht: Kann man sich gar nicht einigen, ist die Verwendung von Kopfhörern zu empfehlen. Zu beachten ist jedoch, dass diese ihre Träger:innen schnell abschirmen können. In manchen Fällen werden Telefonklingeln oder Ansprachen von Mitarbeiter:innen nicht mehr gehört, diese haben jedoch oberste Priorität.
Musik am Arbeitsplatz kann sowohl gute als auch negative Effekte haben. Mit einigen Verhaltensregeln kann man im Büro sicher von den positiven Eigenschaften von Musik profitieren. Zu beachten ist natürlich, dass sich der jeweilige Arbeitsbereich für das Musikhören eignet und weiter weder der Kundenkontakt noch die Kommunikation mit Kolleg:innen gestört wird.
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