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Moderne Büroformen: Ein Überblick

Die Arbeitsplatzgestaltung ist vielfältig. In diesem Beitrag geben wir Ihnen eine Übersicht der klassischen Büroformen und modernen Bürogestaltung.

Der Stellenwert des Büros hat sich in den letzten Jahren verändert. Flexible Arbeitszeitmodelle und hybrides Arbeiten haben seine Funktion als alleiniger Arbeitsort verändert. Auch wenn das Büro von vielen Mitarbeitenden nur noch an einigen Tagen innerhalb der Arbeitswoche genutzt wird, ist die individuelle Arbeitsplatzgestaltung von enormer Wichtigkeit. Je nach Anforderungen des Unternehmens an die Arbeitsfläche und Bedürfnisse der Belegschaft bieten sich unterschiedliche Büroformen an. 

Mit diesem Büroformen Überblick erhalten Sie Informationen zu den Büroarten Kombibüro, Open Space Büro, Zellenbüro, Mehrpersonenbüro, Gruppenbüro sowie Großraumbüro und non-territoriales Büro. Weiterhin möchten wir Ihnen die Vor- und Nachteile der Büroformen aufzeigen.  

Das Großraumbüro

Das Großraumbüro ist eine weit verbreitete und allseits bekannte Büroform. Das klassische Großraumbüro zeichnet sich in der Regel dadurch aus, dass möglichst viele Beschäftigte auf einer vorgegebenen Fläche einen Platz zur Erledigung ihrer Aufgaben erhalten. Die Arbeitsplätze sind dabei in der Regel fest zugeteilt. Gemäß der Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A1.2) handelt es sich bei Großraumbüros um „organisatorische und räumliche Zusammenfassungen von Büro- oder Bildschirmarbeitsplätzen auf einer 400 m² oder mehr umfassenden Grundfläche, die mit Stellwänden gegliedert sein können.” Räumliche Abgrenzung entsteht weiterhin durch das Aufstellen von Schränken oder Regalen. Auch Trennwandsysteme tragen zur Organisation des modernen Großraumbüros bei. Diese Raumtrenner können gleichzeitig eine schalldämpfende Funktion übernehmen. Da die Räumlichkeiten relativ groß sind, muss die Akustik, das Licht und das Raumklima gut geplant werden. Die Büroform eignet sich grundsätzlich gut für Unternehmen, welche eine hohe organisatorische Veränderungsdynamik mit sich bringen.

Großraumbüro Vorteile

Dadurch, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt zusammensitzen, bestehen gute Kommunikationsmöglichkeiten und die Option zur intensiven Zusammenarbeit. Team- und projektorientiertes Arbeiten werden durch diese Büroform möglich. Das stärkt gleichzeitig den Teamgeist. Weiterhin besteht bei der Planung solch großer Flächen viel Flexibilität hinsichtlich der Arbeitsplatzgestaltung. Auch die Arbeitsprozesse lassen sich variabel gestalten. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass verhältnismäßig viele Mitarbeiter:innen auf relativ wenig Fläche vereint werden können, so ist die Büroform des Großraumbüros als platzsparend zu betrachten. 

Großraumbüro Nachteile

Mitarbeiter:innen können sich leicht durch den erhöhten Geräuschpegel gestört fühlen und von Kolleginnen und Kollegen ablenken lassen. Eine konzentrierte und vor allem ungestörte Einzelarbeit ist im Großraumbüro nicht wirklich möglich. Dies kann unter Umständen zu Stress führen. Die Anforderungen an die Raumgestaltung inklusive Akustik und Klimatisierung sind bei großen Räumlichkeiten selbstverständlich höher. Weiterhin sind viele Mitarbeiter:innen ganztäglich künstlichem Licht ausgesetzt, da nicht jede:r einen direkten Fensterplatz einnehmen kann. Schwierig gestalten sich auch die Brandschutzbestimmungen bei großen Arbeitswelten.

Das Zellenbüro

Das Zellenbüro kann als Einzel- oder Mehrpersonenbüro ausgestaltet werden.

Das Einzelbüro

Das genaue Gegenteil von dem Großraumbüro ist die Büroform des Einzelbüros. Bei dem Einzelbüro hat die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter den Raum ganz für sich allein. Häufig findet man auch heute noch viele aneinandergereihte Büros, welche über einen Flur miteinander verbunden sind. Glaswände reduzieren das Gefühl von „Einzelhaft“ und sorgen bei Einzelbüros für mehr Leichtigkeit und Offenheit.

Einzelbüro Vorteile

Das klassische Einzelbüro ermöglicht konzentriertes und vor allem ungestörtes Arbeiten. Insbesondere vertrauliches Arbeiten kann durch die Büroform des Einzelbüros gewährleistet werden. Auch eine erhöhte Privatsphäre ist im Einzelbüro selbstverständlich. Darüber hinaus haben die einzelnen Mitarbeiter:innen in ihren „eigenen“ Büros im vorgegebenen Rahmen mehr Gestaltungsspielraum. Belichtung und Belüftung sind ebenfalls individuell einstellbar. Weiterhin bringt diese Büroform großen individuellen Stauraum, sodass persönliches Archivieren möglich wird. Nicht zuletzt erfüllen Einzelbüros auch eine Prestigefunktion als Chefbüro oder etwa für Vorstandsmitglieder.

Einzelbüro Nachteile

Eine direkte und intensive Kommunikation mit Kolleg:innen ist durch die Büroform Einzelbüro eingeschränkt. Übergreifende Teamarbeit ist nicht unbeschwert möglich und auch zusammengehörige Organisationseinheiten können nur erschwert visuell abgebildet werden. Bei Mitarbeiter:innen kann durchaus ein Gefühl von Isolation auftreten, wenn der direkte Austausch mit anderen fehlt. Weiterhin benötigt diese eher unflexible Büroform deutlich mehr Platz als das zuvor genannte Großraumbüro. Für Unternehmen und Arbeitgeber:innen sind Einzelbüros daher teurer.

Das Mehrpersonenbüro

Die Büroform des Mehrpersonenbüros umfasst meist bis zu sechs Arbeitsplätze. Diese sind mittlerweile häufig mit flexiblen Trennwänden getrennt, was die Raumgestaltung flexibler macht. Mehrpersonenbüros eignen sich optimal, um Arbeitsgruppen zusammenzusetzen, welche gemeinsam an einem Projekt arbeiten oder ähnliche Schwerpunkte haben. Die Kommunikation innerhalb des Teams wird durch diese Büroart erleichtert. 

Mehrpersonenbüro Vorteile

Kurze Kommunikationswege sind bei dieser Büroform gewährleistet und Teams können sich einfach abstimmen. Darüber hinaus herrscht gegenüber anderen Unternehmenseinheiten noch immer eine hohe Vertraulichkeit. Im Gegensatz zu größeren Gruppen ist der Lärmpegel im Mehrpersonenbüro noch immer vergleichsweise gering.

Mehrpersonenbüro Nachteile

Fokussiertes Arbeiten kann bereits durch die Belegung eines Zellenbüros mit nur zwei Mitarbeiter:innen verringert werden. Die Konzentrationsfähigkeit kann durch das Gegenüber schon beeinträchtigt werden. Weiterhin benötigen auch die Mehrpersonenbüros vergleichsweise viel Platz und gehen mit höheren Kosten einher. 

Das Gruppenbüro

Diese Büroform hat sich aus dem Großraumbüro weiterentwickelt. Die Vorteile sollen hier übernommen, Nachteile jedoch reduziert werden. So bietet das Gruppenbüro im Gegensatz zum klassischen Großraumbüro mit bis zu 25 vergleichsweise wenig Arbeitsplätze. Diese sind in einer offenen Bürostruktur angeordnet und häufig durch ein Raumtrennsystem unterteilt.

Gruppenbüro Vorteile

Das Gruppenbüro soll allen Mitarbeitenden eine gute Arbeitsplatzqualität bieten. Dadurch, dass weniger Mitarbeiter:innen auf einer Fläche vereint sind, gestalten sich Lüftungsmaßnahmen und die Lichtgestaltung einfacher. Auch die Gruppenbüros eignen sich wie die Büroform der Mehrpersonenbüros für eine enge Teamzusammenarbeit. Der spontane Austausch unter den Kolleg:innen fällt mit dieser Büroform leicht. So wird der Teamzusammenhalt gestärkt und auch flache Hierarchien können gefördert werden. Kurze Wege und schnelle Erreichbarkeit bringen diese Büroform mit sich.

Gruppenbüro Nachteile

Wie auch im herkömmlichen Großraumbüro können Störungen durch Lärm und Ablenkungen nicht ausgeschlossen werden. Für konzentrierte und individuelle Einzelarbeit eignet sich diese Büroform daher weniger, ebenso wie bei vertraulichen Aufgaben. Die Parameter Klima, Beleuchtung und Co. erfordern für eine größere Gruppe weiterhin aufwändiger und genauer Planung. 

Moderne Bürogestaltung: Flexible Büroformen

Die bis hier vorgestellten Büroformen entsprechen der klassischen Bürogestaltung und bringen jeweils Vor- und Nachteile mit sich. Um sich an den Wandel der Arbeitswelt hin zu mehr Agilität und Flexibilität anzupassen, gilt es auch die herkömmlichen Räumlichkeiten zu überdenken. Moderne Bürokonzepte vereinen viele Vorteile unterschiedlicher Büroformen und passen sich gut an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und die individuellen Ansprüche der Unternehmen an. 

Im Fokus der modernen Arbeitsplatzgestaltung liegen Kommunikation sowie Flexibilität und so auch die Ermöglichung verschiedener Arbeitsorte für jede sich im Arbeitsalltag stellende Aufgabe. Das Büro hat sich vermehrt zu einer Begegnungsstätte entwickelt, in welchem Mitarbeitende aus dem Homeoffice regelmäßig zusammenkommen und sich zu Projekten und Co. austauschen. So müssen vor allem Kommunikationsflächen geschaffen, ebenso aber auch Orte für die konzentrierte Einzelarbeit geschaffen werden. Büroräume müssen sich entsprechend der dynamischen Umwelt flexibel anpassen können, um letztlich auch proaktiv auf Veränderungen reagieren zu können. 

Das Kombibüro

Das sogenannte Kombibüro setzt sich aus unterschiedlichen Büroformen zusammen. Meist handelt es sich bei dieser Büroform um ein Mehrpersonenbüro, welches neben den festgelegten Arbeitsplätzen noch zusätzliche Gemeinschaftsbereiche wie eine Teeküche oder Meetingräume beinhaltet. Nach ASR A1.2 sind Kombibüros in der Regel eine Kombination aus Zellen- und Großraumbüro. Die verschiedenen Bereiche sind flexibel gestaltbar und meist durch funktionale Raumtrenner zu unterscheiden. Die Büroform eignet sich vor allem für Unternehmen, deren Mitarbeitende sowohl in konzentrierter Einzelarbeit agieren müssen als auch die regelmäßigen und oft spontanen Besprechungen im Team benötigen.

Kombibüro Vorteile

Hier kann zwischen ruhiger und konzentrierter Arbeit und dem Austausch in den gemeinschaftlichen Bereichen gewechselt werden. Diese Büroform ermöglicht daher Flexibilität und Agilität, die Arbeitswelt passt sich wechselnden Arbeitsprozessen und Mitarbeiterstrukturen an. Gleichzeitig sorgt das abwechslungsreiche Umfeld für mehr Kreativität.

Kombibüro Nachteile

Für die Umsetzung dieser Büroform wird viel Platz benötigt, welcher nicht überall vorhanden ist. Zudem ist eine individuelle Gestaltung von den klimatischen und lichttechnischen Verhältnissen des Arbeitsplatzes nicht möglich.

Das Non-Territoriale Büro

Die Büroform des Non-Territorialen Büros hebt sich deutlich von den klassischen Büroformen ab. Statt wie bei einem herkömmlichen Büro, in welchem jede:r Mitarbeitende einen fest zugewiesenen Arbeitsplatz hat, zeichnet sich diese Büroform gerade dadurch aus, dass es diese festen Arbeitsplätze nicht gibt. Stattdessen können sich die Beschäftigten jeden Tag aufs Neue einen Platz suchen, an welchem sie ihre Arbeitszeit verbringen möchten. Dieser kann natürlich innerhalb des Tages gewechselt werden. Eine feste Zuordnung ist also gänzlich oder mindestens teilweise aufgehoben. Das Non-Territoriale Büro ist unter anderem in sogenannten Coworking-Spaces zu finden.

Non-Territoriales Büro Vorteile

Im Hinblick auf die Flächennutzung kann diese Büroform Vorteile mit sich bringen. Insbesondere für Mitarbeitende, welche vorwiegend im Außendienst tätig sind, bietet sich diese Büroform an. Auch für Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, die häufig in Besprechungen oder im Gespräch mit Kund:innnen sind, lohnt sich diese Art der Arbeitswelt Gestaltung. So bleiben die jeweiligen Arbeitsplätze in Abwesenheit der Kolleg:innen nicht unbesetzt. Weiterhin bietet die Büroform für Unternehmen mit flexiblen Arbeitszeiten oder einem hohen Homeoffice-Anteil Vorteile. Das regelmäßige Wechseln des Arbeitsumfeldes regt zudem die Kreativität an. 

Non-Territoriales Büro Nachteile

Dadurch, dass keine festen Arbeitsplätze mehr vergeben werden, können Unterlagen nicht mehr einfach so liegen gelassen werden. Dokumente und Co. müssen jeden Tag nach Feierabend eingesammelt werden, das bedeutet Mehraufwand und ist insbesondere für langfristige und intensive Projekte nicht geeignet. 

Das Open Space Büro

Die offenen Arbeitswelten vereinen mehrere Büroformen, sodass sie hier auf jeden Fall genannt werden sollten. Eine Verbindung zwischen Arbeits- und Kommunikationszonen ermöglicht Mitarbeiter:innen je nach den aktuellen Tätigkeiten und Bedürfnissen zwischen konzentrierter Einzelarbeit oder dem Austausch mit Kolleg:innen zu wechseln. Innerhalb der Arbeits- und Kommunikationsbereiche sind der Phantasie bei der Gestaltung quasi keine Grenzen gesetzt. Kreativbereiche, Meetingpoints, Bereiche für konzentriertes Arbeiten, Teeküchen, innerhalb der Open Space Büros gibt es viele Möglichkeiten. In diesem Beitrag haben wir zusammengefasst, was bei der Planung von Open Space Offices wichtig ist.

Open Space Büro Vorteile

Durch eine offene Kommunikationsstruktur wird eine intensive Teamarbeit ermöglicht. Arbeitsabläufe können flexibel organisiert werden. Öffentliche Flächen und Rückzugsbereiche wechseln sich ab. Die Variabilität dieser Arbeitswelten und wechselnde Eindrücke wirken sich positiv auf die Kreativität der Beschäftigten aus. Monotonie wird vermieden. Dank der Flexibilität dieser modernen Büroform lässt sich der Arbeitsplatz stets an verändernde Gegebenheiten und Bedürfnisse anpassen. 

Open Space Büro Nachteile

Die Gestaltung solcher Raumlösungen ist sehr aufwändig und erfordert eine hohe Expertise. Akustik und Co. müssen optimal geplant sein. Beleuchtung und Klima sind meist nur in Teilbereichen individuell regulierbar. Auch gelten in solch großen Räumlichkeiten erhöhte Anforderungen an den Brandschutz.

Von “der” perfekten Büroform lässt sich nicht sprechen, so bringt jede Büroform Vorteile und Nachteile mit sich, dennoch eignen sich bestimmte Raumgestaltungen – allein schon aufgrund der räumlichen Gegebenheiten, für manche Unternehmen besser. Das Bürosystem muss dabei stets an die Arbeitsorganisation des Unternehmens und die Bedürfnisse der Belegschaft angepasst werden. Eine Mitarbeiterumfrage hilft unter anderem, diese besser zu verstehen. Grundsätzlich sollte die Belegschaft bei der Gestaltung von der Planung bis zur Umsetzung miteinbezogen werden, so sorgt ein individuell angepasstes Raumsystem letztlich für zufriedene und motivierte Mitarbeitende. Wir begleiten Sie während des gesamten Transformationsprozesses als kompetenter Partner. Gemeinsam finden wir eine Büroform, die zu Ihrer persönlichen funktionierenden Arbeitswelt beiträgt. 

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